Großfamilie

Traditionen sind oft überholt, doch manchmal auch wunderschön

Vor ein paar Tagen feierten meine GROSSFAMILIE und ich meine, im wahrsten Sinn des Wortes GROSSFAMILIE, den 100. Geburtstag meines Vaters. Nein, er lebt nicht mehr, aber er durfte 92 Jahre alt werden.

Ihm war sehr wichtig, an seinem Geburtstag alle seine Lieben um sich zu haben. Also war immer am Ende des Schuljahres – er hatte am 30. Juni Geburtstag – ein Fest angesagt. Da er ja auf einem Bauernhof lebte, war genügend Platz vorhanden. Wir (sechs Kinder) und die große Enkelschar hatten dann nicht nur seinen Geburtstag, sondern auch den Beginn der Ferien gefeiert. Das ist zur lieben Tradition geworden.

TRADITIONEN…….

 Allein dieses Wort löst schon bei vielen Menschen Stress aus. Das ist mir ganz klar, denn nicht alles war in der „guten alten Zeit“ schön. Auch in meiner Familie war nicht immer Sonnenschein.  Wie in so vielen anderen gab es manchmal Zeiten, die uns alle ganz schön gefordert hatten. Doch unseren Eltern war es immer wichtig, den Familiensinn zu erhalten.

Da war es schnell klar, noch einmal gemeinsam feiern, noch einmal das Schöne unserer Kindheit und Jugend aufleben zu lassen und unserer Eltern zu gedenken und Danke zu sagen. Also übernahm mein jüngerer Bruder Anton die Organisation dieses Riesenfestes.  Ich sag‘s Euch: Organisieren und aus dem Stegreif tolle Reden halten, das kann er besonders gut., darum beneide ich Ihn sehr. Es war auch ein großes Geschenk für uns alle, dass Christa und Bernhard sich sofort bereit erklärten, auf unserem Eltern-Bauernhof, den sie als Bio-Hof weiterführen, dieses große Fest abzuhalten. Natürlich unterstützten uns Alt und Jung dabei, denn wie Ihr aus dem Chor entnehmen könnt, waren wir fast 90 Personen. Ja, Ihr habt richtig gelesen, genau waren wir 87 Personen. Es ist schon sehr erstaunlich, was ein Elternpaar auslösen kann.

Mir wurde an diesem herrlichen Tag sooo bewusst, dass es nicht die Norm ist, was da gerade abgeht. Es war ein Lachen, Plaudern, Singen und natürlich kam das Essen und Trinken auch nicht zu kurz.

Da hätte ich ein paar Fragen an Dich:

  • Gibt es in Deiner Familie Traditionen?
  • Wie stehst Du überhaupt zu Traditionen?
  • Wenn ja, sind sie Dir wichtig?
  • Gibst Du sie an Deine Kinder weiter?

Traditionen können manchmal schon sehr einengend und in der heutigen Zeit nicht mehr ganz passend sein. Aber andererseits können sie uns Struktur, Sicherheit und Verwurzelung geben. Denn Du kannst ja die, die Dir nicht mehr dienlich sind, fallen lassen und durch Neue ersetzen.

Bewundernswert fand ich, dass sich wirklich alle (Enkel und Urenkel) Zeit genommen haben, um bei diesem besonderen Fest dabei zu sein. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass auch Traditionen meiner Generation fortgesetzt werden.

Ich freute mich sehr über diese Begeisterung und ich habe mir fest vorgenommen, Familienfeste im kleineren Rahmen weiterhin zu pflegen.

Und ist unser reiner FAMILIENCHOR nicht für das Buch der Rekorde verdächtig?

Nein, Spaß bei Seite, Familie kann schon ganz toll sein, wenn der Wert und der Respekt eines jeden gewahrt bleiben.

Mit einem meiner liebsten Sprüche möchte ich schließen:

                                     Das ERSTE, dass der Mensch im Leben vorfindet

                                     Das LETZTE, wonach er die Hand ausstreckt

                                     Das KOSTBARSTE, was er im Leben besitzt,

                                                          ist die FAMILIE

Eure Elisabeth