Loslassen

Heute möchte ich euch einmal eine kurze Geschichte von buddhistischen Mönchen erzählen. Ich finde sie sehr gut und sie regt mich jedes Mal zum Nachdenken an.

Eine kleine Geschichte über das Loslassen

Zwei Mönche waren auf der Wanderschaft zurück zu ihrem Kloster. Sie kamen an einen Fluss. Da stand eine junge Frau mit wunderschönen seidenen Kleidern. Sie wollte auch über den Fluss, doch da das Wasser sehr tief war, konnte sie den Fluss nicht durchqueren, ohne ihre Kleider zu beschädigen.

Den Mönchen war körperlicher Kontakt zu Frauen verboten, doch trotzdem ging der ältere Mönch auf die junge Frau zu, hob sie auf seine Schulter und watete mit ihr durch den Fluss. Auf der anderen Seite setzte er sie trocken wieder ab.

Nachdem der junge Mönch auch den Fluss überquert hatte, setzten beide schweigsam ihre Wanderung fort. Der junge Mönch wurde immer unruhiger. Nach einer Stunde fing er an den älteren zu kritisieren: „Du weißt schon, dass das, was du getan hast, nicht richtig war? Du weißt, wir dürfen keinen nahen Kontakt mit Frauen haben. Wie konntest du nur gegen diese Regel verstoßen?

Der ältere Mönch hörte sich die Vorwürfe des anderen ruhig an. Dann antwortete er: „Ich habe die Frau schon vor einer Stunde am Fluss abgesetzt, aber in Gedanken trägst du sie noch immer!“

                                                  Frei nach einer Geschichte aus dem Zen

Ein paar Fragen dazu:

  • Welche alte Geschichte trägst du noch mit dir herum?
  • Was ist jetzt an der Zeit, um es loszulassen?

Eure Elisabeth