…Veränderung tritt oft plötzlich ein – und nichts ist mehr wie es ist!

Tendierst du auch immer wieder dazu – Tage einfach zu „verleben“, sie nicht bewusst zu nutzen oder nicht einmal bewusst zu registrieren?

Tage, die vielen anderen Tagen zu gleichen scheinen. Die typischen All-Tage, gefüllt mit Verpflichtungen, gewohnten Abläufen, der täglichen Routine… Solche Tage beinhalten für mich meist Termine, die mir gewohnt sind, die „erledigt“ werden wollen oder sollen. „Erledigt“ – das Wort alleine sagt schon viel aus! :-) Meist „erledigen“ diese Tage mich auch! ;-)

Und doch – es handelt sich bei diesen Tagen um wertvolle Lebensstunden, die nicht mehr wiederholt werden können und die oft erst im Nachhinein als wertvoll erkennbar sind.

So ging es mir in der letzten Woche. Meine Tochter ist in den Sommermonaten zuhause, in unserem Haus herrscht in dieser Zeit eine andere Ordnung, die Tage haben dadurch eine andere Struktur. Ich liebe diese Sommerstruktur und doch fordert sie mich mitunter. Am Mittwoch war es wieder soweit – „unerledigte“ Dinge warteten auf ihre Erledigung, die Zeit schien irgendwo zwischen den Ritzen des Tages davonzugleiten….leichte Gereiztheit machte sich breit…… bis um 17.30!

Da brach sich Lena den Knöchel. Mit einem Mal stand die Zeit still und alle wichtigen, auf Erledigung wartenden Angelegenheiten waren in einem Bruchteil einer Sekunde zu Nichtigkeiten geworden…. Es zählte nur mehr der Moment und die volle Aufmerksamkeit war am Ort des Geschehens. Die Prioritäten des Lebens verlagerten sich – was vorher als unglaublich wichtig erschien, war in diesem Moment vergessen und völlig unwichtig – fast „lächerlich“!

Lena vollzog zeitlich gesehen eine Vollbremsung und die Schmerzen und die Eingeschränktheit durch einen Liegegips reduzieren sie auf das Wesentliche! Termine der nahen Zukunft, die auch andere Menschen betreffen – wie Hochzeiten, Konzerte oder private Feiern, bei denen sie als Sängerin engagiert ist beanspruchen ein hohes Maß an Vertrauen. Unser Familien-Satz „Das Leben schaut auf mich!“ wird zum großen Anker und der Glaube daran wird heftig geprüft! :-) Alle Beteiligten können augenblicklich die „wahren Werte“ des Lebens besser erkennen und es entstehen „Zeitfenster“, die vorher nicht sichtbar waren. Ich habe Zeit meine Tochter zu versorgen und mit ihr lange Gespräche zu führen, obwohl ich Stunden vorher noch glaubte für „nichts“ Zeit zu haben. :-)

Plötzlich verleben wir unsere gemeinsamen Stunden bewusster, dankbarer, glücklicher,…..Wir erkennen den Wert einer Familie, das Glück gegenseitiger Wertschätzung und die Vergänglichkeit als Basiswert des Lebens. Wahre Freundschaften werden sichtbar und spürbar.

Solche Ereignisse schaffen Verbindung und zeigen die Liebe und Wertschätzung auf, die im „ganz normalen Wahnsinns des Alltags“ mitunter in Vergessenheit gerät. DAS die positive Seite solcher Momente….

Ja – und hinter der sichtbaren und spürbaren Fassade gibt es da noch die Sinnhaftigkeit solcher Situationen, die darauf warten erkannt zu werden. Um auch die dadurch nötige Veränderung ins Leben zu integrieren. Damit dieser Lernprozess nicht wiederholt werden muss! Es gibt viel zu tun und viel zu lernen….so ich bereit bin dafür :-)

Ich erinnere mich an eine Szene aus dem Film „Der Pfad des friedvollen Kriegers“: Die Szene, bei der Socrates mit Dan auf den Berg geht und Socrates die 3 Grundregeln des Lebens abfragt. Eine davon: „Das Leben ist Veränderung“ – Vergiss nicht, dass Nichts so bleibt wie es ist….

… nur, WIE schnell vergessen wir diese Weisheit im Alltag wieder – und glauben unser Leben geht ewig so weiter wie gerade „Jetzt“?

Und wieder eine Frage an dich – eine Sonntags-Frage:

Wenn das Leben dir einen „STOPP“ schickt – was zeigt sich dann bei dir als höchste Wichtigkeit?

Ja – und damit wünsche ich dir einen wunderschönen Sonntag und freue mich noch immer über einen Kommentar und somit über ein Lebenszeichen von dir!

Deine Sonntagsfrau Ursula Elisabeth