Apfelessig

Im letzten Herbst hat mein Apfelbaum sehr gut getragen, ich habe die    Äpfel eingelagert und verarbeite sie laufend. Nun habe ich noch immer so viele Äpfel, dass ich mir überlegt habe, was ich noch damit machen könnte.

 Ich werde Apfelessig machen.

Es ist ganz einfach, ihn herzustellen, selbst wenn du keine großen Apfelvorräte hast. Falls du einen Apfelkuchen bäckst, kannst du auch mit den Resten, wie Schale und Kerngehäuse, Apfelessig ansetzen, oder es bleibt dir Apfelmus über.

Zur Herstellung des Apfelessigs benötigst du folgende Zutaten und Utensilien:

Bio-Äpfel – pro Kilogramm Äpfel 2 EL Zucker, ein sauberes Gefäß, z.B. ein großes Einmachglas mit mind. 1-2 L Fassungsvermögen und ein sauberes Küchentuch. Das Gefäß gründlich auswaschen und zur Sicherheit sterilisieren, damit es möglichst frei von Keimen ist.

  • Klein geschnittene Apfelstücke oder -reste und Zucker in das Gefäß geben und
  • mit Wasser aufgießen, bis alles gut bedeckt ist.
  • Mit einem sauberen Tuch abdecken und mit einem Gummiband verschließen, damit keine Schimmelsporen hineingeraten. Keinen festen Deckel aufschrauben – zum Gären braucht das Gemisch Sauerstoff. An einem kühlen Ort aufbewahren.
  • Ab und zu umrühren oder leicht schwenken, um Schimmelbildung zu vermeiden und die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen. Nach 1-2 Wochen sollte sich an der Oberfläche ein weißer Schaum befinden und die Früchte auf den Boden gesunken sein. Ein leichter Essiggeruch ist zu riechen.

Von einer Freundin habe ich sogenannte „Essigmutter“ bekommen. Diese Essigmutter ist eine Kultur aus Essigsäurebakterien, die statt dem Zucker dazu geben werden kann – also quasi ein „Starter“.

Mit der Zeit entsteht Schaum durch die einsetzende alkoholische Gärung. Das ist so gewünscht, das ist die Apfel-Essigmutter, die bildet sich obenauf.

  1. Nach drei bis vier Wochen (die Dauer kann variieren), sobald die Früchte nach unten gesunken sind und der Essiggeruch intensiv ausgeprägt ist, den Rohessig durch ein sauberes Tuch abgießen, die übrig gebliebene Apfelmasse auf den Kompost geben und die Flüssigkeit wieder in ein steriles Gefäß füllen.
  2. Abgedeckt mit einem Tuch für vier bis sechs Wochen zu Apfelessig vergären lassen. Durch ein feines Sieb oder Tuch filtern, in Flaschen füllen und fest verschließen.
  3. Das Nachreifen von 6 bis 8 Monaten an einem dunklen kühlen Ort verbessert die Qualität des Essigs, und er wird aromatischer. Verschlossen hält sich der Essig mehrere Monate. Vor Verwendung kräftig schütteln. Wenn du naturtrüben Apfelessig magst, füllst du die Mutter mit ab. Du kannst aber auch die Mutter absieben und sie für einen neuen Essigansatz verwenden.

Apfelessig kann nicht nur für Salate verwendet werden, sondern auch als Haarspülung, damit das Haar weich und glänzend wird, oder zum Entkalken von Gegenständen.

Auch als Getränk hat Apfelessig in den letzten Jahren von sich Reden gemacht. Einfach den Essig nach Geschmack mit Mineralwasser aufgießen und mit Ingwer und Ahornsirup zu einem Switchel verrühren.

Es ist meine Verantwortung, aus der Fülle an Äpfeln etwas zu machen.

Was hast du für eine Fülle? Wie nutzt du sie?

Deine Kerstin Rauchlechner