Der stille Moment

Wenn ich aus dem Fenster schaue, bemerke ich, wie weit der Herbst schon fortgeschritten ist. Ich liebe diese Jahreszeit, denn es wird langsam stiller draußen. Die Natur zieht sich immer mehr zurück und die Bäume verlieren ihr buntes Herbstkleid. Es ist der Lauf der Zeit.

Langsam wird es ruhiger und die Hektik, noch alles einzukochen und für den Winter Vorräte anzulegen, ist bald vorbei.

Stille Momente sind in unserer Welt rar geworden. Wenn ich mich so umhöre, bemerke ich oft, dass sich manche Menschen sogar davor fürchten. Denn schließlich sind ja Aktivität, Produktivität, Effektivität das Gebot der Zeit, und wer still ist, der leistet nichts. Eine alte Redewendung, die ich oft höre, sagt „Zeit ist Geld“, Zeit ist kostbar. Das stimmt schon, doch ich möchte es umformulieren in „Zeit ist Leben“.

Unsere Tage sind ausgefüllt und oft überfüllt mit Radio, TV, Smartphone, Telefon und Werbung, die unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern, sodass wir oft keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Doch genau die brauchen wir, um unserem Leben Sinn und Inhalt zu geben und um uns auf das Wesentliche zu besinnen.

Die Natur zeigt es uns gerade vor. Denn so wie der Acker nach der Ernte ruhen muss, damit er Kräfte sammeln kann, so brauchen auch wir Menschen Momente der Stille. Aber in der Hektik des Alltags vergessen wir oft darauf, uns zurückzuziehen und wirklich still zu werden. 

Stille finde und empfinde ich, wenn ich:

  • in eine Kerzenflamme schaue
  • im Nebel alleine spazieren gehe
  • meditiere…

Stille bedeutet für mich:

  • nach innen zu horchen
  • nur atmen und nur DA zu sein
  • Frieden zu spüren
  • Fallen lassen

Für jeden bedeutet sie sicher etwas anderes.

Mir wird jetzt beim Schreiben ganz bewusst, Stille kann ich nur finden, wenn es um und in mir ruhig wird.

Ich lade Euch ein, in den kommenden Tagen Zeit dafür einzuplanen und Euch überraschen lassen, wieviel Kraft und Energie Ihr daraus schöpfen könnt.

Eure Elisabeth