Letzte Woche hatte ich ein Gespräch mit jemanden, der eventuell in eine kleinere Wohnung ziehen wird. Da ging es, unter anderem, darum dass derjenige so viele Dinge besitzt, die in der neuen Wohnung keinen Platz finden würden. Ich stellte ihm die Frage, ob er denn alles brauchen würde, was er mitnehmen möchte. Nach kurzer Überlegung bekam ich die Antwort: Nein, wahrscheinlich nicht, aber ich habe zu all diesen Dingen eine emotionale Bindung, die nicht jeder versteht.

Diese Antwort schwirrt mir heute den ganzen Tag durch den Kopf und ich überlege mir, von wie vielen Dingen, zu denen ich eine emotionale Bindung hatte, habe ich mich schon getrennt?

Da fallen mir einige Dinge ein, zum Beispiel:

  • Bekleidung, die einfach so im Kasten hing, mir nicht mehr gepasst hat, aber trotzdem noch schön war und ich mir gedacht habe, irgendwann pass ich da wieder rein. Die durfte bis zu dem Zeitpunkt bei mir bleiben in dem ich erkannt habe, dass es nie mehr so sein wird oder falls es doch passiert, mir eh nicht mehr gefallen wird
  • Möbelstücke, die für meine neue Wohnsituation zu groß war oder einfach nicht mehr dazu passte oder für mich nicht mehr schön waren
  • Haushaltsgeräte, die ich erneuerte, weil das neue Teil so viel mehr konnte und ich das unbedingt haben wollte
  • Pflanzen für die ich keinen Platz mehr hatte

Das Loslassen dieser Dinge, fiel mir nicht immer leicht, aber ich habe für mich eine Möglichkeit gefunden, um es mir zu erleichtern. Ich mache damit anderen Menschen eine Freude.

Du fragst dich: Wie?

Ganz einfach, ich verschenke oder verkaufe Sie zu einem geringen Preis. Teilweise in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, falls es dort nicht gebraucht wird, gebe ich es auf verschieden Plattformen im Internet. Bis jetzt bin ich noch alles losgeworden. Das Schöne daran ist, wenn ich in die Augen der neuen Besitzer schaue, während sie die Dinge abholen kommen. Da spiegelt sich die Freude drinnen und das macht dann auch mir Freude :-). Nicht immer fällt es mir leicht mich von „alten“ Dingen zu lösen, aber mit dieser Methode geht es ein bisschen leichter.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich jetzt die Möglichkeit habe mir Dinge zu kaufen, die ich nicht unbedingt benötige und die „Alten“ weitergeben kann. Das war nicht immer so und ist für mich ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit. Denn nur weil etwas für mich keinen Wert oder keinen Nutzen mehr hat, heist es nicht das es für jeden so ist. Denn: Nichts ist so wie es scheint.

Was machst du mit den Dingen, die für dich wertlos erscheinen?

Fällt es dir leicht dich von diesen zu trennen?

Petra Kolfürst