Ich möchte diese Fragen-Nachdenk-Geschichte heute – zum 2. Advent – meiner Familie widmen…

Am Freitag hat Kerstin über „Polarität“ geschrieben, gestern Uschi über die Geburt… heute vor 2 Jahren ist meine Mutter gestorben – es geht heute für mich um den Tod ….also scheint meine Geschichte eine Ergänzung zu den beiden vorherigen zu sein. :-)

Ist der Tod wirklich die Polarität von der Geburt?

Oder ist die Polarität vom Tod das Leben?

Ist dann die Geburt nur der Anfang dieses „Lebensspiels“ zwischen diesen Polaritäten – Leben & Tod? Und der Tod das scheinbare Ende oder wieder die Geburt von etwas Neuem?

Jeder verlebte Tag ist ein Schritt näher am Tod…. klingt tragisch, ist aber die natürliche Zeitspur jeden Lebens. Wir werden geboren, dann ist ein „bisschen“ Zeit dazwischen und dann kommt unweigerlich irgendwann für jeden Menschen der Tod – und somit der Beginn von etwas Neuem…. Leben ist ständige Veränderung…

Was wäre, wenn der Tod ein täglicher Begleiter wäre? Um uns zu erinnern, dass wir nicht auf das Leben vergessen… Der Tod als Wegweiser der Vergänglichkeit…..

Meine Mutter ist vor genau 2 Jahren gestorben – am 7. Dezember. Ein Ereignis, das eine Familie verändert….Was hat sich in diesen 2 Jahren in unserer Familie getan? Haben wir ihren Tod in unser Leben integriert? Haben wir es geschafft weiter zu leben oder ist die Zeit am 7.12.2017 stehen geblieben? Eingefroren im Schmerz des Verlustes?

Haben wir es geschafft unsere Mutter/Oma/Uroma/… in unseren Alltag – auf völlig neue Art – zu integrieren? Konnten wir eine Brücke bauen zwischen ihr & uns, zwischen Himmel & Erde? Eine Brücke, die die Zeiten überdauert?

Meine Mutter hatte eine starke Funktion in dieser Familie. Sie war diejenige, die unsere Familie zusammengehalten hat. Bei ihr hat sich 2x/Jahr die ganze Familie getroffen, versammelt. Sie war die magnetische Kraft dieser Familie. In gewisser Weise der Mittelpunkt, zu dem alle von Zeit zu Zeit zurückgekehrt sind…. Mit ihrem Tod ist dieser Mittelpunkt nicht mehr vorhanden….es hat sich etwas verändert….

Haben wir es geschafft uns weiter zu ent-wickeln und unserer Familie eine neue Struktur zu geben? Welche Kraft hält dieses System jetzt zusammen?

Können wir die gemeinsame Liebe zu dem verstorbenen Menschen als diese Kraft nutzen? Oder ist es der Wunsch nach gemeinsam erlebten Stunden? Oder sind es die Werte, die diese Familie prägen, die magnetische Kraft, die uns zusammenhält? Jede Familie hat eine eigene „Kultur“, eigene Werte & Gemeinsamkeiten. Ja und was sind eigentlich die Werte in unserer Familie?

Was ist es für dich?

Was ist es für dich, das – über die Zeit hinaus – diese Familie zu einer einzigartigen macht?

Was ist das (magnetische) Erbe von unserer Mutter/Oma/Uroma/…?

WAS hält UNS zusammen?

Dazu noch eine kurze Geschichte „Der Brückenbauer“….

 

Heute eine nachdenkliche Alltagsgeschichte, die „nachhallen“ darf…..Ja und eventuell hat dieser Adventsonntags-Beitrag – auch wenn du nicht zu meiner Familie gehören solltest – auch etwas mit dir zu tun?

In diesem Sinne wünsche ich dir einen tiefsinnigen, erkenntnisreichen und vor allem lebendigen zweiten Adventsonntag.

deine Ursula Elisabeth