Gestern war ich mit meinem Hund spazieren….

Meine „Runde“ führte mich ca. 100 m über eine Landstraße und was ich dort sah erschreckte mich zutiefst. Ich begann darüber nachzudenken und mir wurde einiges bewusst….

Was mir in diesen 100 m begegnete waren unzählige weggeworfene Dosen – von Red Bull bis Bier – und sogar 2 Plastikflaschen, die noch halb voll waren. Dazwischen fand sich Papier- und Plastikabfall eines bekannten Fastfoodunternehmens.

Meine erste Reaktion war Bestürzung und die Frage „WER kann denn so dumm sein und so etwas einfach aus dem Autofenster schmeißen????“ Dann begann mein analytischer Verstand nach einem Grund zu suchen. Sehr bald kam ich zu einer für mich plausiblen Erkenntnis:

Sie wissen nicht, was sie tun!

Mit großer Wahrscheinlichkeit hat ihnen noch nie jemand gesagt, was sie damit anrichten:

  • Dass es eine Gefahr für Tiere darstellt, die Plastikteile oder Abfälle fressen und damit Schaden erleiden können
  • Dass andere Menschen diesen Müll einsammeln müssen
  • Dass es für die Natur nicht nur belastend, sondern auch „unschön“ ist.
  • Dass es „natürlich“ oder sogar selbstverständlich ist, den Müll in dafür vorgesehenen Mistkübeln zu entsorgen…
  • Dass wir für unsere Umwelt VERANTWORTUNG tragen – nicht nur für uns, auch für nachfolgende Generationen…

Vielleicht hat noch nie jemand mit ihnen darüber gesprochen – noch nie jemand die Möglichkeit in ihr Bewusstsein gestellt, dass wir der Natur, anderen Menschen und den Tieren gegenüber WERTSCHÄTZUNG zeigen und leben können.

Vielleicht haben auch schon ihre Eltern den Abfall einfach aus dem Wagenfenster geworfen. Oder sie haben es schon als Kinder getan und niemand hat ihnen eine andere Möglichkeit gezeigt oder gar Grenzen aufgezeigt….Mit den Jahren wurde es zu einer „Gewohnheit“, die keiner mehr hinterfragt.

WOHER sollen sie es wissen?

Mir wurde bewusst, welch große Verantwortung ich als „bewusster“ Mensch habe. Wie wichtig es ist, anderen Menschen etwas von meinen Gedanken zu erzählen. Von Wertschätzung der Natur gegenüber, von Bewusstheit im Umgang mit unserer Landschaft und der Welt rund um uns herum. Wie wichtig es ist, den Mut zu haben auch andere Menschen anzusprechen, wenn sie Müll vor meinen Augen wegwerfen. Meine Gedanken auszusprechen – auch auf die Gefahr hin, dass ich nicht verstanden werde.

Wir wissen nie, wann der Samen aufgeht, den wir durch eine Bemerkung, durch Worte – durch Aufzeigen von neuen Möglichkeiten gesät haben.

Mir fällt dazu ein Lieblingsspruch meines Sohnes ein: „Schweigen gilt auch als Zustimmung….“

Oft macht es Sinn Dinge anzusprechen – vielleicht verändern wir dadurch die Welt….

In diesem Sinne wünsche ich dir einen sinn-vollen Sonntag – eure Sonntagsfrau Ursula Elisabeth….