Am Samstag war ich mit meiner Mama, meiner Schwester Sylvia, Uschi B. und Bettina in Wien auf der Stoffmesse. Es war ein wunderbarer Tag für mich.

Bevor wir auf die Messe gingen, besuchten wir noch ein Nähmaschinen Geschäft, bei dem jeder von uns bei einem Gewinnspiel mitmachte. Die Verlosung war an diesem Tag um 17h. Wir scherzten noch, dass wir unsere Gewinne dann doch gleich an diesem Tag mitnehmen könnten, haben aber nicht wirklich daran geglaubt. Als wir schon auf der Heimreise waren, bekam meine/unsere Mama einen Anruf. Sie wurde gezogen und hat doch glatt den zweiten Platz gemacht. Den Gewinn könne sie ab Montag abholen. Große Freude war dann bei uns allen zu spüren und zu hören :-). Nicht daß es vorher traurig oder gar leise war im Auto, aber nach dem Anruf war es anders. Wir hatten ja jetzt eine Gewinnerin im Auto :-)).

Seit diesem Moment schwirrt mir das Wort Gewinnerin im Kopf herum.

Bin ich denn nur dann eine Gewinnerin, wenn ich bei einem Gewinnspiel oder Wettkampf gewonnen habe?

Kann es sein, dass ich mich auch als Gewinnerin fühlen kann, wenn ich bei dem Allem nicht mitmache?

Ich hab geschaut was das Internet bei dem Wort Gewinner ausspuckt:

Ge|wn|nerm.jmd., der (beim Spiel, bei einer Wette) gewonnen hat, der etwas gewonnen hat;

Etymologie

gewinnen Vb. ‘siegen, einen Preis erobern, erreichen, erlangen’

Also, laut Internet geht das nicht.

Mein Gefühl sagt mir da aber ganz was anderes.

Es muss doch möglich sein, dass ich mich auch bei den Kleinigkeiten des Tages, wie eine Gewinnerin fühle. Wenn ich mich darüber freue,

dass ich z.B.

  • ein Dach über dem Kopf habe
  • ein gutes Essen auf meinem Teller sehe und essen kann, bzw. überhaupt ein Essen auf meinem Teller habe
  • mit meiner Familie in Kontakt bin (leider ist das nicht bei Jedem selbstverständlich)
  • meine Familie und ich gesund und munter sind
  • einen Job habe, der mir Freude bereitet
  • schöne Momente mit meinen Freunden und meiner Familie teilen kann
  • meinen Blogbeitrag fertig geschrieben habe
  • einen schönen Stoff entdeckt habe und ich ihn auch noch kaufen kann
  • aus diesem Stoff etwas wunderschönes „Zaubern“ kann
  • ein Geschenk bekomme, egal ob klein oder groß
  • die Freude in den Augen anderer sehe oder höre
  • in einem Land lebe, in dem Gewalt nicht zum Alltag gehört
  • usw.

Diese Liste geht, für mich, endlos weiter.

Es könnte sein, dass ich mich also als Gewinnerin fühle, je mehr ich mich auf diese „Kleinigkeiten“ konzentriere.

Da fällt mir ein universelles Gesetz ein:

Liebe und Dankbarkeit

Wenn ich mein Leben, inklusive den Höhen und auch den Tiefen, mit Liebe und Dankbarkeit betrachte, dann bin ich doch jeden Tag eine Gewinnerin.

Wenn ich meinen Focus auf die Liebe und Dankbarkeit lenke, dann könnte ich mich also jeden Tag, jeden Moment, wie eine Gewinnerin fühlen? Dass dies nicht jeden Tag bzw. jede Minute leicht ist, ist für mich klar, aber es wäre zu probieren.

Ich probiere es nächste Woche mal.

Machst du auch mit? Und magst du mir dann erzählen, was es bei/mit dir gemacht hat?

Ich wünsch dir eine Woche, in der du dich in vielen Momenten wie eine GewinnerIn fühlst.

Petra Kolfürst