Wo ist dein Fokus?

Nun ist es ja schon eine geraume Zeit her, dass ich mich mit einer Alltagsgeschichte gemeldet habe. Viel hat sich seit damals ereignet, doch die Pause hat mir sehr gutgetan. Was mich aber selber sehr überrascht hat: Es hat gefehlt, mir bewusst Gedanken zu einem Thema zu machen und darüber zu schreiben. Es ist nicht unbedingt meine größte Stärke; doch Herausforderungen anzunehmen und die eigene Komfortzone zu verlassen, stärkt das Selbstbewusstsein. (Ist ja auch nicht das Schlechteste, oder?)

Veränderungen habe ich früher gerne gemieden, doch ich habe erkannt, dass genau darin ein großes Potential für meine Weiterentwicklung steckt.

Kennst du das vielleicht auch?

Nun sind wir mitten im Advent angekommen und die „stille Zeit“ ist heuer wirklich STILLER geworden. Auch in den letzten Jahren waren diese besonderen Tage für mich immer sehr wichtig, denn die Arbeit im Garten ist getan und ich habe die Ruhe und den Rückzug sehr genossen.

Doch heuer könnte es doch einfacher sein, Ruhe und Stille zu finden. Denn durch die Corona-Maßnahmen verbringen wir ja schließlich alle noch mehr Zeit zu Hause. Leider habe ich bemerkt, dass sich vielleicht genau durch diese Auszeit alte Muster zeigen. Sie bestehen nämlich darin, dass ich mich für vieles in meinem Umfeld verantwortlich fühle. Dadurch bin ich von meinem Wunsch „Ruhe zu finden“ ganz schön weit abgekommen.

Vor Kurzem habe ich in einem Buch eine Geschichte gefunden, die ich dir gerne erzählen möchte. Sie hat mir klar vor Augen geführt, dass ich meinen Fokus wieder neu ausrichten muss.

Über Nacht war der erste Schnee gefallen und hüllte die ganze Landschaft unter eine dicke, weiße Decke. Zwei Jungen wetteten miteinander, wer von ihnen wohl in gerader Linie quer über die große Wiese bis zum Schultor gehen könnte.

„Nichts leichter als das“, sagte der erste und schaute auf den Boden, um auch ja sorgsam einen Fuß vor den anderen zu setzen. Doch als er fast die halbe Strecke geschafft hatte und den Kopf hob, stellte er fest, dass seine Fußstapfen in einer großen Zickzacklinie durch den Schnee führten.

„Mach du es doch erst mal besser!“, rief er seinem wartenden Freund zu. „Nichts leichter als das!“ antwortete der. Er nahm das Schultor mit erhobenem Kopf fest in den Blick, stapfte darauf los und erreichte das Ziel. Seine Spur durch den Schnee verlief in einer schnurgeraden Linie.

Ich liebe diese Geschichte. Denn ich weiß, mit einem klaren Ziel vor Augen und die volle Aufmerksamkeit darauf fließt Kraft und Energie in meine gewünschte Richtung.

Ich möchte dich einladen, dir morgens in der Früh, vielleicht sogar noch im Bett, ein paar Minuten Zeit zu nehmen, dein Ziel zu fokussieren und es dir so vorzustellen, als ob du es schon erreicht hättest. Mit diesem freudigen Gefühl ziehst du dein Ziel leichter in dein Leben.

Ich wünsche dir viel Freude beim Visualisieren, denn eine unserer NFK-Lebensregeln lautet ja:

„Die Schöpfung liegt dir.“  

Noch eine schöne Adventszeit!

Deine

Mittwochs-Elisabeth