Zwanglos Geburtstag feiern….

Wie jedes Jahr haben meine Schwester und ich Geburtstag – am selben Tag, zwei Jahre auseinander. Heuer hatte ich überhaupt keine Lust zum Feiern. Warum? Seit Monaten schlage ich mich mit dem Thema Essen auseinander. Was vertrage ich? Was tut mir gut – was nicht? Ich kontrolliere meine Tochter was sie isst, versuche herauszufinden warum sie sich in der Nacht immer wieder kratzt und hustet. Ich schiebe die Schuld auf die „Gluten“ und auf den Käse  – wir lassen das alles weg. Doch Paula liebt „Kasnockn“ – Wenn ich sie morgens frage was sie essen will – sie will „Kasnockn“ – Mittags – „Kasnockn“ – Abends – wieder „Kasnockn“ – Wir fangen an zu streiten, ich werde wütend – warum versteht sie das nicht, dass sie „Kasnockn“ einfach nicht verträgt? Es macht immer weniger Spaß in der Küche zu stehen – es wird sozusagen ein richtiger Zwang.

Einen Tag vor meinem Geburtstag dann die tiefe Erkenntnis. Das hat alles nichts mehr mit Freude, mit NFK, mit Lebendigkeit zu tun, sondern nur mehr mit dem Fokus auf

  • Was darf ich nicht?
  • Was vertrage ich nicht?
  • Was kann ich nicht?

Und das dann weglassen, sozusagen um das „Leben friedlich zu stimmen“. Und dann wird alles gut. Nichts ist gut. Es ist mit diesem Fokus einfach nur mühsam, schwerfällig, unlustig, öde, verdriesslich…..und es wird alles zum Zwang. Meine Gedanken und mein Handeln zwingt mich zu etwas, was einfach im Moment nicht stimmt.

So kann das nicht sein. Ich treffe eine Entscheidung. Die Entscheidung meiner Tochter und mir einfach wieder alles zu erlauben, lebendig zu sein, eigenverantwortlich zu sein.

Als ich Paula das sage, reißt sie die Hände in die Höhe und schreit: „Juhuuuuu“!

Und was ist jetzt?

Sie schläft wieder, sie kratzt sich nach wie vor, nicht mehr und nicht weniger, sie isst was sie will und wir haben wieder Lust am Leben.

Und ich feiere meinen Geburtstag, lustvoll, mit lieben Menschen und mit allem was das Herz begehrt.

Ich habe mir zum Geburtstag einfach „ZWANGLOSIGKEIT“ geschenkt. Und das ist gut!

Wobei ich bemerke, dass ich nicht nur beim Essen in die „Zwangfalle“ gefallen bin – doch das vielleicht das nächste Mal…..

Welche Zwänge lebst du? Was davon brauchst du wirklich?

Uschi

Samstags – Uschi